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Berghain Ruins Meet-Up: Ich habe für den Vibe ab dem Moment wo der Gesaffelstein-Song im Skit war selbigen einfach im Loop laufen lassen. Ich hoffe das war so angedacht. Hat für mich das Segment irgendwie nochmal „realer“ gemacht.
 
„König der Untergrunds mit dubiosen Kontakten überall“ steht Kriss Dalmi halt auch super zu Gesicht. Da muss man nix erklären oder zu sagen, das liest man und denkt sich „Ja, das passt.“ Das Äquivalent des alten weisen Mannes in seinem Tempel mit tiefgreifenden Weisheiten, bloß hängt Kriss Dalmi halt im Berghain rum und ist eher so der Ghetto-Philosoph.
 
Dalmi hat natürlich eine Menge chaotischen Scheiß im Kopf und so seltsam die Partnerschaft mit der FFFF anmutet, es funktioniert hier. Der ganze Monolog von Dalmi wirkt wie das was Drake oft nicht hinkriegt, eine stringente und interessante Promo am Stück von jemandem der wirklich außerhalb des ganzen „Systems“ funktioniert. Hilft vielleicht auch dass hier auf übermäßige Edgy-ness (die Dalmi in seiner Karriere ja auch schon gebracht hat) zu Gunsten von Kohärenz verzichtet wird. 
 
Die FFFF als interessierte Jünger der serbischen Weisheiten geben hier auch eine gute Rolle ab. Das Setting wird von ihnen besonders gut verkauft. Dalmi schwingt die großen Worte und die FFFF bieten ihm den passenden Rahmen, sowohl situativ als auch von der Umgebung her.
 
Ich hoffe dass Kriss Dalmi jetzt dauerhaft wieder da ist. Das hier ist super interessant. Jan, wehe du teast uns alle nur…
 
Performance Center Party Time: Eigenes.
 
Wie heißen die denn nun?: „Pfosten“ und „Honk“ sind auf der „Kreisliga-Trainer mit Schiebermütze der denkt er wäre Steffen Baumgart“-Beleidigungs-Skala recht weit oben anzusiedeln.
 
Gut finde ich schonmal dass beide Teile des Tag Teams weiter klar voneinander differenziert werden und verschiedene Rollen bekommen. Oft sind Tag Teams ja entweder zweimal der gleiche Charakter oder werden an einer Eigenschaft bemessen als Gegensätze dargestellt (groß/klein, gemein/nett) und das dann reichen soll. Team Flexius fällt nicht in diese Falle. Sie haben eine klare Gemeinsamkeit die sie verbindet (ihren „Gott“ oder was auch immer) und trotzdem genug Unterschiede, sowohl in der Story als auch charakterlich, um voneinander unterschieden werden zu können.
 
Es ist immer ein wenig seltsam wenn ein Team das gefühlt gerade erst debütiert hat schon gesplittet werden soll, also hoffe ich fast dass was auch immer bei Title Nights passieren nicht zur Trennung führt. Der „Du musst Geld zahlen sonst helfen wir dir nicht!“-Anruf erinnert mich an Black Ground-Tage (wie eigentlich alles).
 
Das Segment hat mit dem zweiten Teil hinten raus dann noch die Kurve gekriegt und den Bezug zum Wrestling hergestellt während ich mich beim Fulgrim-Teil bloß gefragt habe warum ich jetzt in einer Wrestling-Show ein Segment über Steuern, den Zoll, Aktien und Rechnungen zu sehen bekommen. Vielleicht hat Ben ja eine persönliche Fehde mit Finanzamt und Co. am Start, das weiß ich nicht. 
 
Mit ihrem Match hat das trotz der Erwähnung ihrer Gegner an dieser Stelle leider trotzdem wenig zu tun.
 
Performance Center Drama Time: Timo Schiller als das naive und gleichzeitig nicht dumme Face – diese beiden Dinge gehen leider sonst oft Hand in Hand – ist eine sehr schöne Geschichte. Das ganze Performance Center Setting hat, vor allem durch die Zusammenarbeit aller die sich damit befassen, so ein Bisschen „real sports feeling“ mit kompetitiven Rivalitäten, Kämpfen um die „Startformation“ (in dieser Analogie wäre das wohl ein Main Roster Spot) und so etwas wie Coaches (Breads, Keek, in gewisser Weise auch Steel und Drake) unter denen verschiedene Wrestler verschieden gut aufblühen. Timo hat bei Breads nur so mittelgut funktioniert, dann geht er zu Keek und es läuft. 
 
Auch die „freundlichen Rivalitäten“ sind in diesem Falle einfach schön. Timo Schiller hat als Galionsfigur des PC funktioniert, der „blue collar“-Gegensatz zu Rotaris „white collar“-Ausstrahlung (zumindest habe ich mir das so gedacht, ich weiß natürlich nicht wie es ankommt). Jetzt sind ein paar Monate vergangen, Timo ist bei War Evening etabliert und seine ehemalige „Gefolgschaft“ ist frustriert weil es bei Ihnen nicht klappt. Ganz normale, menschliche Reaktion.
 
Dadurch, dass ein paar Performance Center Charaktere bereits am Rande eingeführt wurden, und man nicht jede Woche neue Leute erfindet die keine (und sei es eine noch so oberflächliche) Geschichte mit Schiller haben, wirkt das ganze „Ökosystem PC“ wie eine echte, dynamische Sache bei der nicht bloß zwischen Freundschaft und Hass differenziert wird, sondern auch für die Gefühle dazwischen Platz ist. 
 
Geiler Timo.
 
Tim Evening, Part #3: „Goblinhaft anmutender Geselle“ ist eine tolle Formulierung. Weil er ihn in dem Skit hier ja auch kurz erwähnt: Drake und Gaeta haben an sich auch eine natürliche Fehde miteinander auf dem Präsentierteller vor sich liegen.
 
Gaeta sagt hier per se natürlich nichts Spektakuläres, es passt aber eben einfach auch gut in den Kontext des Turniers und dazu wer gerade Champion in der Tag Team Division ist. In gewisser Weise ist Gaeta ja nicht nur die Antithese zu Beer Machine, sondern auch zu einer „Tradition“ des biertrinkenden und keinen Fick gebenden Wrestlers in der GFCW der in welcher Iteration auch immer zu jedem Zeitpunkt mehrfach in der Liga zu existieren scheint. Gibt es im Moment ja auch öfter. Im Prinzip ist Double-G von daher sogar die Antithese zur gesamten GFCW-Midcard der letzten 20 Jahre. 
 
Wäre sehr überrascht wenn Gaeckson nicht das ganze Turnier gewinnen.
 
Die ewige Suche des Raymond D.: Der Hass gegen Zebra-Maskottchen in diesem Segment lässt in mir den Wunsch wachsen einfach „0/10“ hier hin zu schreiben und es zu ignorieren. „Augenbrauenfetischisten“ ist die Wortwahl die mir in diesem Skit am Besten gefällt. Außerdem sollten wir pro Show einen „Du Made“-Counter einführen.
 
Alex Ricks als „Nebencharakter“ in der Szenerie der einfach nüchtern und logisch erklärt warum die Sachen so sind wie sie sind ist eine ganz lustige Sache. Morbeus hat nicht ganz Unrecht – in der GFCW wird im Moment ziemlich viel „Detektiv“ gespielt. Abgefackelte Wohnungen, die Thor-Verschwörung (wusstet ihr eigentlich wer der erste Heavyweight Champion der GFCW-Geschichte ist?), die Steuerberater-Nummer… vielleicht steckt ja BLACK GROUND hinter allem.
 
Wahrscheinlich eher nicht. Aber ich hoffe es.
 
Ansonsten ist das hier ein Skit in dem eigentlich nicht wirklich irgendwas passiert. Es beginnt unter der Prämisse das Morbeus Dragan sucht. Den findet er nicht. Er schreit Dye an, der ändert nichts. Ricks hat sowieso keine wirklichen Anteile an dem ganzen Kram. Die Wahrheit hat auch nicht wirklich irgendwas zu sagen außer dass sie einen Termin haben. Richtiger Boomer-Shit, finde ich super, ich stelle mir die beiden ein bisschen so vor wie Statler und Waldorf, nur statt an einem Balkon stehen sie vor einem Grill beim neunten Geburtstag des Vorsitzenden ihres Schützenvereins, wettern gegen Veganer, während sie ein Shirt mit „FUCK YOU GRETA THUNFISCH“-Aufschrift zu ihren Flip-Flops und karierten Dreiviertel-Hosen tragen, und rülpsen nach jedem zweiten Bier um die Wette. 
 
Die idealen GFCW-Babyfaces.
 
Schiller vs Flawless: Fand ich sehr schön. Flawless zeigt eine Menge Dives, Top Rope-Moves und Springboard-Aktionen um gegen Timos große Bomben anzukommen. Ist auch für ein Match zwischen zwei Rookies im Opener absolut nicht zu lang und die Match-Story macht Sinn und wird konsequent durchgezogen. Interessantes kleines Detail (keine Ahnung ob es Absicht war, aber ich behaupte jetzt einfach mal ja um Extra-Lob aussprechen zu können) ist dass Schiller mit Hilfe von Absperrung und Ringpfosten arbeitet (was ihm ja auch indirekt am Ende den Sieg bringt) und Flawless das nicht tut. Kommt so rüber als wisse Schiller seine Umgebung besser einzusetzen als sein Gegner weil er das kleine Quäntchen Erfahrung mehr hat. Ist vielleicht nur Zufall, passt aber gut. Daumen nach oben.
 
Camdenstock: Camden und Birkenstock reden über die letzte Show. Sie mögen sich. Camden ist entspannt. Carola ist nervös. Dieses Segment hat existiert.
 
Ideologischer Krieg: Nette Aufarbeitung des Segments von vor zwei Wochen. Mit der ganzen Situation ist man im Rahmen dessen was passiert bzw. nicht passiert ist recht gut umgegangen, denke ich. Die verschiedenen Hintergründe von Rickson und Gaeta werden noch einmal klar gestellt ohne dass es sich zu lang zieht und repititiv wird (das ist ja auch schließlich meine Spezialität) und Gaeta versichert dass er keinen Bullshit abziehen wird. Naja, zumindest nicht den Bullshit der seinem Team schaden würde. 
 
Rickson, der seinen eigenen Witz erklären muss, weil Gaeta keinen Bock hat sich Steuererklärungs-Segmente statt Gemälde in Museen anzugucken, war übrigens auch ganz lustig.
 
Tribünengespräch ohne Max-Jacob Ost: Bei solchen Turnieren sind die Champion oft in einer schwierigen Lage. Sie sind quasi im Stand-By-Modus bis es einen Sieger gibt. Ich schätze es dass sie hier noch einmal auf Gaeta eingehen, der eben – wie bereits erläutert – ihr absolut natürlicher Feind ist und gerade deshalb auch hoffentlich das Turnier mit Rickson gewinnen wird weil das die Paarung mit der bestmöglichen Dynamik ist die aus diesem Turnier heraus entstehen kann. Ich hätte es besser gefunden wenn man auch auf die anderen Teams nochmal wirklich eingegangen wäre, aber man nimmt was man kriegen kann.
 
RuhrHott Representer: Die Erklärung warum Meister gegen ZK aufgibt – um eine Chance im Turnier zu haben – ist sehr gut. Ganz klassisches Booking in dem Fall. Stark.
 
Hier werden die Niederlagen gegen Zereo Killer relativiert, und durch die Art und Weise wie die Matches abgelaufen sind haben die zwei ja durchaus einen Punkt. Ob sie durch die knappen Pleiten jetzt besser dastehen als vorher weiß ich nicht, schlechter tun sie es aber auch nicht wenn der größte Star der Liga (was Zereo Killer unabhängig davon ob er den Titel hat oder nicht eben ist) sie knapp besiegt. 
 
Ansonsten ist das größtenteils „Heel Promo 101“, man hat nicht wirklich einen spannenden Ansatz für das Match gegen SLT (die ja ohnehin momentan ihre unfassbar grauenhafte Fehde gegen Dr. Dick priorisieren ) gefunden. Stellt euch eine Heel Promo für so ein Match vor und es ist genau das. Nicht gut, nicht schlecht, solide. Trotzdem mit ein paar positiven Punkten die ich ja angemerkt hatte.
 
Big in LA: Warum ist Player No. 1 Contender?
 
Er hat verloren. Er hat bei der letzten Show verloren. Gegen Savior. Warum ist Savior jetzt nicht Contender? Und warum ist es sowohl Keek und als Player komplett scheißegal dass der Typ der bei Title Nights um den WORLD TITLE antreten soll einfach gegen seinen Sidekick VERLOREN hat? Finde nur ich das strunzdumm?
 
Die ganze Fehde funktioniert eigentlich nicht. Keek erfindet nun schon angebliche Kommentare im Internet um irgendwie das was (glaube ich?) in der Fehde vermittelt werden soll irgendwie in den Vordergrund zu rücken. Das funktioniert nicht. Diese ganze Sache funktioniert nicht. Wenn das komplette Highlight dieser Sache die halbwegs witzigen Kontraste zwischen dem Film und der Hadlung in Echtzeit sind dann läuft hier einfach was verkehrt. 
 
Ich habe mich echt hingesetzt und überlegt wie viele von den (wahrscheinlichen) Matches bei Title Nights mich weniger interessieren als das hier. Es sind nicht viele. Kein richtiger roter Faden. Ein Heel Turn der nicht zündet. Keek der als Champion in dieser Situation überhaupt nicht überzeugt. Ne, Leute, das ist nix.
 
Nianders Inferno: Als großer Fan des Konzepts der göttlichen Komödie und Dante ist die Promo für mich natürlich irgendwo besonders ansprechend. Wäre natürlich noch cooler wenn wirklich alle Kreise der Hölle chronologisch durchgearbeitet worden wären, aber dass so viel Zeit eben nicht da ist muss ja auch klar sein. Der Tie-In mit dem „Full Circle Moment“ des Starts mit der brennenden Wohnung und des Endes mit dem Inferno Match mit der Addition dieser Promo haben das Match für mich noch einmal interessanter gemacht. In der Realität sucken Inferno Matches ja meistens, ich bin gespannt was Dennis sich hier zusammen gebastelt hat.
 
Cruela De Drake: Ich stelle mit die „Leviathan-Villa“ auf jeden Fall wie einen Ort vor an dem man massenweise Dalmatiner-Pelzmäntel vorfindet. Ansonsten ist das hier halt jetzt Kapitel 2 der Anime Villain Origin Story von Silas und Drake wird ihn jetzt liebevoll platt machen (lassen), wie es scheint. Nicht wirklich mehr als ein Teaser, aber bin mal gespannt was ob Drake aus SCARECROW nun eine SCARED COW machen wird. Oder so.
 
Tag Team Turnier, Teil #1: Wenn man die Connection nicht mehr Slaanesh nennen darf wär’s praktisch wenn sie einen anderen Namen kriegen. 
 
Find’s ein bisschen heftig dass Gaeta zu Beginn des Matches „mehrfach mit dem Kopf gegen den Ringpfosten geknallt“ wird, das einfach so ignoriert als wären es Standard-Punches und es dann nie wieder aufgegriffen wird. 
 
Ist natürlich ein „MoveZ-Match“ straight aus der PWG-Undercard bis zum Finish. Die Story dass Fulgrim seinem Team hier das Match verliert (sogar aktiv indem er aufgibt) passt selbstverständlich gut in die Sache mit dem mysteriösen Anrufer, ich hätte mir lediglich gewünscht dass die Unstimmigkeiten bei der Wie-Auch-Immer-Connection im Match vorher präsenter gewesen wären.
 
Richtige Sieger. Okayes Match.
 
Die Gossler-Toga: Passt.
 
It’s just Tyga: Sehr nice dass der Junge im Club seinen Freunden als „Flex“ (nicht Fulgrim) ein Video schicken will in dem er Mac Müll imitiert, den am meisten gedemütigten und uncoolsten Menschen der Welt. Da hat halt jemand die berühmte Scott Steiner TNA-Promo gesehen und sich gedacht „Das mache ich jetzt auch“. Hätte man vielleicht lieber nutzen können um Ishimura irgendeine Form von Profil zu geben.
 
Lunatic Fringe: Alex Ricks hat echt kein gutes Wrestling-Theme. Dann kommt die beste Überraschung überhaupt mit einem der BESTEN WRESTLING-THEMES ÜBERHAUPT UND OMG KRISS DALMI IST DA. Ich bin glücklich.
 
Sich „schrimpend robben“ kommt auch in mein Buch der guten Formulierungen. Die Match-Story ist uneingeschränkt gut, macht von vorne bis hinten Sinn und passt wunderbar zu den involvierten Charakteren, vom wilden Start von Dalmi über die Anpassungen von Ricks. Auch hier hat man – ähnlich wie bei Gaeta/Biermaschine – den Vorteil gut ausgenutzt zwei Wrestler mit komplett konträren Philosophien gegenüber zu stellen. Chaos gegen Ordnung. Dalmi gegen Ricks.
 
Dass es hier ein Non-Finish gibt war bei der Ansetzung eigentlich schon klar – es sei denn Dalmi wäre nur ein One-Nighty-Only Auftritt, was er offenbar nicht ist, und das ist geil. Er ist direkt irgendwie in diese ganze Story um „Die Wahrheit“ verwurstet wertet die ganze Nummer direkt mit auf. 
 
Beide Daumen hoch.
 
GTW: Keine Ahnung wo das hinführen soll. Gefühlt bewegt sich das alles in der Geschwindigkeit von Erdplatten und am Ende des Tages fühlen sich weder Camden noch Ricks wie ein vollwerter Teil des Konstrukts „GFCW“ an. Beide existieren so am Rand vor sich hin. Sie sind Nebencharaktere in allen möglichen Geschichten von anderen Wrestlern, scheinen aber selbst keine andere Funktion zu haben als „Plot Device“ für andere Stories. Nichts was mit den Beiden passiert fühlt sich wirklich wichtig an.
 
Der Fuchs im Emo-Stall: The End sticht wirklich aus dieser Leviathan-Dynamik heraus, im positiven Sinne. Es ist gut dass hier niemand als dumm dargestellt wird und man sich einfach blind direkt vertraut. Man arbeitet zusammen während man dennoch unterschwellig der jeweils anderen Partei klar macht wer eigentlich der Chef ist. Sich mit The End auseinander zu setzen gibt vielleicht auch Luna und Zane etwas zu tun, die jetzt doch sehr eindeutig dritte und vierte Geige im Leviathan spielen.
 
Kann mir gut vorstellen dass The End sie darauf mal anspricht nach dem Motto „Guckt mal, Drake hat mit Silas ein neues Lieblingsspielzeug und schon seid ihr ihm egal“ um da miese Stimmung zu stiften. Dass das hier keine Allianz auf Dauer, sondern eine Zweckgemeinschaft ist, ist schließlich nicht nur dem Leser, sondern auch allen Charakteren in der Story klar.
 
Würde es nicht ausschließen dass The End mittelfristig seinem Namen alle Ehre macht und Leviathans neue Viersamkeit (die Zweifel am Mitglied-Dasein sind ja von Silas ohne Umwege direkt zu The End weitergewandert) beendet. 
 
Potential ist hier massig vorhanden. Man muss nur schauen was draus gemacht wird.
 
Dream Match City: Gleiches Problem wie zuletzt bei der 5*/Zereo Killer-Sache: Wenn Jannek sagt dass Zereo Killer seit 10 Jahren nicht gut aussieht in denen der ALLES gewonnen hat wirkt das einfach seltsam. 
 
Dann gibt es das Einmaleins des Zereo Killer Big Matches: Promo in der als Exposition noch einmal alles was passiert ist genau erklärt wird (+ wie genau man es zu interpretieren hat), es gibt ein Match… ABER das ist noch nicht alles, es gibt noch zusätzliche Stipulations die alles irgendwie größer machen und dann wird noch irgendwie jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis mit reingezogen. Mitten in diesem für den spärlichen Inhalt zu langen Segment gibt es dann auch noch einen Beatdown nach dem es dann aber auch noch weiter geht und wir haben unseren Title Nights Main Event (ich glaube nicht dass Player vs Keek mit nur noch einer Show diesen Spot „zurückerobern“ wird).
 
Es passiert bei Title Nights irgendwie oft dass Fehden zwischen zwei großen Namen den daran gebundenden Erwartungen nicht gerecht werden. Bin da selbst keine Ausnahme, denke ich. 
 
Das wirkt für mich wie ein Problem in der Diskrepanz zwischen realen und fiktivem Wrestling. Als Gegenbeispiel zu Jannek vs Zereo Killer würde ich an der Stelle einmal ein relativ aktuelles Beispiel aus AEW nehmen, Danielson vs Omega.
 
Beides Matches die du einfach ansezt und der Build damit fertig ist. Diese Paarungen ergeben sich von selbst. Die Geschichte dahinter ist schon erzählt, man muss nichts mehr hinzufügen, es ist klar worum es geht und warum es passiert. Im Prinzip ist alles, was man im realen Wrestling an der Stelle tun muss, die Zeit zu überbrücken bis das Match statt findet auf das alle warten ohen irgendetwas Dummes zu machen das die Leute Hype verlieren lässt.
 
Das ist im FW nicht so leicht. Der große Selling Point von solchen „Dream Matches“ ist im echten Leben das tatsächliche Duell im Ring. Diese zwei Leute kämpfen zu sehen. Das ist im FW nicht so. „Der Weg ist das Ziel“. Im großen und ganzen interessiert sich halt niemand im FW für das Match das am Ende statt findet, oder liest es, einmal abgesehen von Ergebnissen oder wer wie wo eingreift. 
 
Ein Dream Match ist deshalb gerade im FW einfach schwerer zu verkaufen weil du den großen Pay-Off einer solchen Story – das eigentliche Match – nicht wirklich hast. So etwas wie „Match-Qualität“ im FW ist schwer einzuordnen. Hinzu kommt die visuelle Komponente.
 
Wenn jemand im echten Leben einen 450 Splash zeigt sind wir davon beeindruckt weil das eine Menge Athletik benötigt. Man denkt sich vielleicht „Woah, ich könnte das niemals schaffen, das ist unglaublich beeindruckend“ und wir erkennen diese Leistung an. Manche Dinge können nur ganz bestimmte Wrestler auf der Welt tun und deshalb sind wir Fans.
 
Im FW gibt es das nicht. 
 
Wenn ich jetzt in mein nächstes Match schreibe „Robert Breads macht einen 450 Splash“, dann macht er in unserem Universum einen perfekten 450 Splash, ohne jede Chance dass es ein Botch wird oder dass es nicht gut aussieht. Weil ich das einfach so bestimmen kann. Jeder Wrestler im FW kann theoretisch jeden Move immer und überall machen, egal wie realistisch oder unrealistisch das ist. 
 
Wenn Markus in sein Match schreibt dass Bartholomäus aus dem Stand eine perfekte Shooting Star Press springt dann ist das so. Dream Matches deren kompletter Selling Point das tatsächliche Match am Ende ist sind im FW eine unglaublich komplizierte Sache, und ich kann aus dem Stehgreif auch keine allgemeingültige Lösung für dieses Problem anbieten. Es ist halt nicht einfach.
 
War jetzt ein kleiner (unnötiger) Exkurs, aber zurück zum Thema: Ich würde sagen Zereo Killer ist der Favorit, würde aber nicht komplett ausschließen dass er verliert. Match-Art ist natürlich komplett bescheuert und passt deshalb in das Zereo Killer-Fehden-Muster perfekt rein. Jetzt muss das Match halt aber auch über 60 Minuten gehen und ins Sudden Death gehen, sonst macht die Stipulation keinen großen Sinn. 
 
Ich hoffe mal auf Zereo Killer-Sieg. Die Liga wäre alles in allem ohne ihn, denke ich, schlechter dran als mit ihm. 
 
Ich möchte Keeks Frau grüßen: Schöne „fiery babyface“-Promo von Keek Hathaway. Es hilft natürlich enorm dass ich in den Charakter so viel Investment habe wie in wenige Andere und ich wirklich möchte dass er ein Textbook Happy End bekommt. Wenn man bedenkt dass er vor acht Jahren bei Title Nights sein „vorläufiges“ Happy End bekommen hat wäre dieser Aufstieg mit Keek Hathaway, der Title Nights mit dem World Title verlässt, eine wirklich schöne Geschichte.
 
Es ist an sich auch ein interessanter Kontrast. Player, der so lange auserwählt schien den GFCW World Title zu holen, gegen Keek Hathaway. Es hat sich eben einfach heraus gestellt als Keek kurz vor dem großen Moment von Player zurück kam dass Player nur so lange der Auserwählte war bis der Mann aufgetaucht ist der diesen Platz EIGENTLICH verdient.
 
Das hier ist WWE 2015. Player ist Roman Reigns. Keek Hathaway ist Daniel Bryan.
 
Nur dass die GFCW das hier richtig macht. Das müsste sie nicht. Wie schon bei den Moves in den Matches weiter oben beschrieben kann man im FW alles machen was man will, auch was Fanreaktionen angeht. Wenn ich ein Segment schreibe und da steht „Joe Jobber kommt in die Halle und alle jubeln so laut wie sie können, viel lauter als bei Zereo Killer“, dann ist das in dem Moment so. Es gibt keine „echten“ Fans die einen ausbuhen wenn eine Fehde oder Story nicht so läuft wie man das will. Ich kann ein Segment schreiben in dem Satan im Ring einen süßen Fasan massakriert und wenn ich dazu schreibe „Die Fans lieben es und chanten „Heil Satan!“, dann ist das in der GFCW-Galaxie Realität. Man muss, damit eine Story funktioniert, mit dem richtigen Mann als Face und dem richtigen Mann als Heel gehen, und das tut man hier.
 
Man geht mit dem Mann den die Leute WIRKLICH wollen, nicht mit dem den man wollen soll. Und als der Mann, der eigentlich dachte er wäre der Auserwählte, im Moment seines größten Triumphes fest stellen muss dass nicht das ist für was er sich selbst hält, dreht er durch. Keek hat ihm nicht nur den Titel weggenommen, sondern auch seinen Status.
 
Vielleicht will ich mir dieses Programm auch selbst schöner, wichigter und schmackhafter reden. Keine Ahnung. 
 
Let’s go Keek.
 
Fuck Mülli: Gute Rekapitulation-Promo im Zereo Killer-Exposition-Stil. Hier passiert nicht wirklich irgendetwas, nichts wird wirklich in den Vordergrund gerückt, es wird lediglich noch einmal der Stauts Quo festgehalten. Desmond macht das aber auf eine unterhaltsame Art und Weise, bleibt nicht zu lange an einem Thema hängen und schafft den Spagat zwischen „zu kurz“ und „zu lang“ perfekt. Nichts Weltbewegendes (das soll es ja auch nicht sein), aber für das was es sein soll praktisch fehlerlos.

 

Wo ist Steve Steel?
 
Die Wahrheit ist langatmig: Hier passiert jetzt schon wieder nicht wirklich irgendwas, oder? Das wievielte Skit dieser Art zwischen diesen Parteien ist das jetzt? Ich weiß es nicht. Es fängt aber wirklich an mich zu langweilen.
 
Vivien Tolnai: Eigenes. Trotzdem kurzer Kommentar dazu: Ich wollte für das Performance Center eine Mac Müll/Tammy-artige Person einführen mit der man Segmente abhalten kann wenn man dort spontan keinen Rookie erfinden will oder ähnliches. Eine feste Konstante.
 
Im Gaeta-Skit hat Tim Mac Müll ja bereits als Witzfigur und Punching Ball bezeichnet, der seit 20 Jahren gedemütigt wird und das einfach erträgt und über sich ergehen lässt. Dem wollte ich entgegen wirken indem die Person keine Angestellte der GFCW ist, sondern extern arbeitet (danke nochmal an Dennis für die Idee) und eine Agenda hat (Infos aus dem Leuten rauskitzeln für ihren Boss, der sonst jemand Anderen als Korrespondentin einsetzen würde) um einen klaren Kontrast zwischen Müll/Tammy und ihr zu schaffen. Das Performance Center Stück für Stück weiter mit Leben zu füllen macht eben viel Spaß. 
 
Raymonds Inferno: Interessant dass es in dieser Fehde keine wirklichen Faces gibt: Die Wahrheit, NCT, Morbeus, die FFF… alles irgendwie Arschlöcher. Aber beim gekidnappten Dragan bin ich dann doch irgendwie auf der Seite von Morbeus, zumindest für den Moment. Da die Zuschauer in dem Match für Morbeus chanten nehme ich mal an dass das auch Dennis’ Idee war. Dann ist es echt gut gemacht.
 
In dem Match gibt es viele coole kleine Touches. Die Kommentatoren erwähnen dass NCT und Morbeus sich ja von früher kennen und Letzterer einen Submission Hold ansetzt weil er weiß dass das NCT’s Schwachpunkt ist. 
 
Außerdem heißt Nianders Finisher „Bound For Glory“, was ich viel lustiger finde als ich sollte. TNA! TNA! TNA!
 
Die Feuerlöscher-Idee ist auch ganz nett (und irgendwie ja auch logisch, warum würde man keinen mitnehmen?) und die Transformation von Morbeus in DIE KATZE hat mich lachen lassen. 
 
Das alles ist natürlich irgendwie mehr Segment als Match und als Camden sich tatsächlich in den Ring abseilt (sehr cooles Foreshadowing in dem Skit vorher, Hut ab, Florian) kriege ich richtige GCW 2001-Vibes. Ein kompletter Clusterfuck in dem eine Menge Sachen zusammen laufen. Morbeus als Sieger ist wichtig und richtig und mit diesem Match ist auch mein Interesse an der ganzen Wahrheit/Ricks/Camden-Sache, das sich so langsam verflüchtigte, wieder da. 
 
Abgesehen von seinen schreiberischen Leistungen ist Dennis immer jemand der in Segmenten und Stories steckt die vernünftig, logisch und passend gebookt sind. Ich finde nicht immer alles 100%ig super, aber was das reine konstruieren einer Story angeht der man gleichzeitig einfach folgen kann ohne „unterfordert“ zu werden ist er einer der besseren FW’ler die ich zu meinen Zeiten so mitbekommen habe.
 
Wäre überrascht wenn er im Jahr 2022 nicht mal irgendwann einen World Title Shot bekommt.
 
Big Japan Emo-Wrestling: Natürlich spielen die bei Leviathan Schach. Wie könnte es auch anders sein. 
 
Logische Fortfürhung der Scarecrow-Sache. Dann will ich aber auch irgendwann mal so ein richtiges Death Match-Gemetzel in der GFCW sehen. Entweder gegen einen Gegner der das voll mitgehen kann (Thumbtack Dalmi mitsamt Spritzen aus Belgrad) oder etwas im Stile von Matt Cardona vs Nick Gage aus diesem Sommer (wer’s noch nicht gesehen hat, gerne mal angucken, ist sehr unterhaltsam) mit einem Gegner der so gar nicht auf den Stil klar kommt. 
 
Was denkt sich eigentlich die Putzfrau in dieser Villa?
 
Ich lag falsch: Sorry für meine Kritik im ersten Segment dass man auf die anderen Teams nicht eingehen würde. Ich schreibe das hier chronologisch runter und hab’ darüber nicht nachgedacht. Mein Fehler. Cool dass es hier dann gemacht wird. Sid und Rob verkaufen das Turnier in dieser Show als dessen „Hosts“ mehr als adäquat. 
 
Tag Team Turnier, Teil #2: SLT mit dem klassischen Rebel called Hate-Gedächtnis Entrance. Immer ein großer Pop bei mir. Netter Touch dass LJ sich das Match ansieht und scheinbar tatsächlich einen Fick auf seine Untergebenen gibt.
 
Ein paar nette Showcase-Spots in dem Match. Hott kommt als „kleiner böser athletischer Zereo Killer-Bruder“ bei mir ganz gut an und schön dass auf Ishimura/Hott und ihre körperlichen Gemeinsamkeiten eingegangen wird. Das Match hier tut mehr für Ishimura als alle seine Segmente bis hier hin.
 
Das Finish ist dann nach dem Segment zwischen Dick und Cornimura vor zwei Wochen dann ziemlich genau so zu erwarten gewesen. Ist aber auch davon unabhängig der richtige Sieger/die richtigen Sieger. 
 
Solides Match mit leider vorherzusehenden Ende.
 
Wen juckt wie die Matches in unserem eigenen Turnier ausgehen?: Leute…
 
Immer noch nicht die Wahrheit: Boomer-Promo gefolgt von… einem Swerve? Red Hering? Der Wahrheit? Nicht der Wahrheit? Was denn nun?
 
WAS IST DIE WAHRHEIT, MARIO? SAG ES MIR!
 
Alles beim Alten: Dr. Dick ist eine inkonsequente Wurst die mich aktiv wütend macht. Ich wünschte er würde weggehen. Dieses Segment hat existiert.
 
Main Event: Eigenes. Wollte mal gucken ob die Formatierung mit dem Schwarz-auf-Grau besser aussieht als Weiß-von-Grau. Die Kommentatoren sehen bei mir noch immer furchtbar aus. Bin wohl irgendwie zu doof. Nächstes Mal krieg ich’s irgendwie besser hin. Versprochen. <3