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GFCW Title Nights 2021 - Feedback

Gärtner und Böcke: Eric Fletcher als der Typ, der in seiner Zeit in der GFCW schon zu viel gesehen hat, um noch so triviale Dinge wie Match-Stipulationen zu hinterfragen, ist als Autoritäts-Person mit dem passenden Status immer noch eine schöne Präsenz.

Ansonsten sorgt die Szene dafür, dass das Setting ge- und erklärt wird und macht dahingehend einen guten Job. Briggs ist nun offenbar nach nicht einmal einem Jahr als Wrestler schon eine Art Mentor von Findus (?), wobei seine Tipps im Gegensatz zur Drake-Methode vor Professionalität nur so strotzen, vielleicht ist das also keine schlechte Sache.

 

Zeit für die Familie: Endlich ein paar AUTOS in der Show! Wurde aber auch Zeit. Auch sehr beeindruckend, dass Gerd und Angie (ist das eine Anspielung auf Gerhard Schröder und Angela Merkel, deren Wahlkampf samt Ausgang im Jahr 2005 eine entscheidende Rolle in der Art und Weise des Debüts von Danny Rickson im Jahr daraf gespielt hat? #DannyRicksonLore) um die 50 sind, aber schon seit 39 Jahren zusammen. Das nenne ich Romantik. <3

Plötzlich Mongotöne“ hat mich auf jeden Fall zum Lachen gebracht. Die Eltern, die ein wenig beschämt sind, was die Freunde ihres Sohnes angeht, aber ihn trotzdem supporten, sind eine schöne Idee für sein Segment und bringen noch einmal eine zusätzliche Ebene in das Schiller-Match hinein.

Ich mag es, dass speziell im Performance Center auch so ein Bisschen das Motto „Pack schlägt sich, Pack verträgt sich“ gilt und nicht jede Meinungsverschiedenheit den gesamtes Status Quo zu kippen droht. Der Rest des PC steht hinter Timo, weil er ein geiler Macker ist, und die selbstgemachten Shirts sind eine nette Idee. Gutes Skit.

 

Inspirational End: Die ganze Sache fühlt sich noch immer so an als hätte man versucht 6 Monate in 2 Shows abzuhandeln (Hallo, Buzzkill!), und die Ansage von Drake, The End zum Heavyweight Champion zu machen, steht natürlich schon konträr zur ganzen Ansetzung.

Das macht dieses ganze Segment aber nicht schlechter, das gut und pointiert noch einmal den Standpunkt von The End verdeutlicht. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich (hoffe ich mal – ein Ende der neuen Leviathan-Kombination wäre schade, weil es dem Stable merklich gut tut jemanden dabei zu haben der nicht eine in irgendeiner Form abgewandelte Version von Drake ist). On-Gimmick ist es halt auch einfach verdient, dass jemand, der Alex Ricks besiegt hat, zumindest mal einen Shot auf den IC-Title bekommt, von daher kann ich damit sehr gut leben. Runde Sache.

 

Echsen unter sich: Es wird im Prinzip noch einmal ein kleines Recap gemacht, die wichtigen Fragen werden dem Zuschauer/Leser noch einmal vor Augen geführt und die Gegner werden verkauft. Ist gut.

Einzig den „Wrestling ist fake“-Teil würde ich bei sowas immer weglassen.

 

Mohi ist der Allegeilste: Mir gefällt diese „Zusammenkunft“ der ganzen alten Charaktere von Tim. Vielleicht ist das für jemanden der sie nicht alle miterlebt hat ein recht wertloses Skit, aber da der Triumph von Keek Hathaway - der schließlich jahrelang auch nicht mehr war als ein Comedy-Undercarder um Savan zu beschäftigen - irgendwo auch den Triumph und das Potential dieser „Art von Charakter“ als solches darstellt finde ich es irgendwie angemessen, dass die Undercard Army hier dem Mann huldigen, der es „geschafft“ hat. Der Eine aus ihrer Mitte, der die „Freaks“ repräsentiert und zeigt, dass sie mehr können als nur blöde Witze sein (worin sie aber auch ziemlich gut sind).

Die Worte von Pheasy zeigen dann ja auch dass in der Theorie da noch einiges möglich ist. Eine „neue Garde vs alte Garde“-Thematik könnte locker ein komplettes Jahr GFCW unterfüttern. Nach einem Geburtstagsjahr und der Zelebrierung des Vergangenen wird es nun Zeit für die Zukunft, und so weiter.

 

Inspirational Holly: [Ich handele das an dieser Stelle jetzt einmal für die ganze Show ab.] Ich mag die Bilder, die Grundidee finde ich Interessant, Pferde sich abartige Geschöpfe deren pure Existenz mich vor Wut und Hass kochen lässt und ich freue mich darauf mehr von Holly zu sehen bekommen. Swag.

 

Die zentrale Frage: Wer ist Player?

Als jemand der sich jetzt schon länger mit diesem vollkommen bescheuerten Hobby FW auseinander setzt habe ich über das knappe dutzend Jahre, die ich nun diesem Mist nachgehe, einen unzählbaren Haufen an Charakteren gesehen.

Wenn mich jetzt jemand fragen würde „Hey, wer war eigentlich XYZ, der im Jahre ABC einmal in Liga 123 war?“, dann kann ich bei so gut wie allen wichtigen Charakteren einen oder zwei Sätze erwidern, die zumindest so den Kern des Charakters zusammenfassen, wenn sie ihm auch nicht komplett gerecht werden. Darum geht es auch nicht, es geht bloß um eine kurze, prägnante Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte. Das geht aktuell in der GFCW genauso.

Wer ist Player?

In diesem Skit beantwortet er die Frage damit, dass er die Bitch von Mr. Title Nights ist.

Mir ist klar, dass das nicht das ist, was eigentlich gesagt werden sollte, aber das steht da. Da steht auch er ist Mr. Title Nights. Er ist The Man. „To Be Yourself Is All That You Can Do”, sagt er in diesem Skit. Das klingt für mich beinahe wie eine Entschuldigung. Er erwähnt schließlich in diesem Skit auch dass er im Vorfeld eigentlich immer der Sieger gegen Keek war, mit Ausnahme von dem einen Mal, wo er verloren hat.

Warum eigentlich? Warum hat Player vor einem World Title Match bei Title Nights gegen einen Quasi-NPC verloren? Wäre die Story anders, wenn er das nicht gemacht hätte? Ist das wichtig für irgendetwas?

Diese ganze Player-Sache hat bei mir nicht geklickt. Diese Promo klickt für mich nicht. Es fühlt sich wie „Dienst nach Vorschrift“ an.

Sich frisch von einer No-Show kommend dann in der Promo auch noch zu beschweren, dass es eine „Frechheit“ ist, dass das eigene Match nicht im Main Event steht, ist dann auch noch so eine Sache, die ich einfach weglassen würde.

 

Der vergessene Super-Rookie: Ich finde das inhaltlich wirklich richtig gut. Bei dieser Masse an Rookies ist es leicht auf der Strecke zu bleiben, und – weil wir natürlich als Leser auch so ein Bisschen das „Behind The Scenes“-mäßige kennen – man denkt sich beim Lesen die ganze Zeit „ja, eigentlich sollte Desmond Briggs weiter sein als er es tatsächlich ist“, ohne wirklich selbst Schuld daran zu haben. Briggs hatte wirklich viel Pech in diesem Jahr und dass er jetzt diesen gerechtfertigten „chip on his shoulder“ hat macht nur Sinn. Er hatte keine Matches gegen Zeus, Ricks oder Drake, wer weiß wie die dann ausgegangen wären? Briggs hat wenig Chancen gehabt sich zu beweisen, aber im Prinzip immer alle genutzt.

Hat mir gefallen. #Briggs2022

 

LEVIATHAN EXPLODES: Diese rosane Farbe auf dem grau ist absolut abartig zu lesen. Wir sollten uns echt mal überlegen, ob wir mit den Match-Kästen nicht was machen. Ich meine, es liest eh schon keiner so wirklich, da kann man es doch bitte für, die es tun, halbwegs angenehm machen. Schwarze Schrift und dunkle Kommentatoren (siehe Timo Schiller Entrance + folgendes Match, keine Ahnung warum danach alles weiß ist, das sollte komplett schwarz sein) wären da sehr wünschenswert, oder wir machen das grau im Hintergrund irgendwie anders (heller Background + dunkle Schrift wäre mMn nicht verkehrt).

Den Anfang des Matches verstehe ich so nicht. Wenn mir vermittelt werden soll, dass es wirklich knapp war, warum kickt The End dann sofort, kurz nach eins, aus? Eine seltsame Entscheidung.

Ich bin prinzipiell ein großer Fan des Match-Typs „zwei Cheater finden heraus wer der größere Scumbag ist“ (Taichi/White 2020 fällt mir da als gutes Beispiel aus dem realen Wrestling ein) insofern man ihn nicht zu oft zu sehen bekommt, und hier wird so halb in die Richtung etwas gemacht, aber dann doch nicht so richtig. Es ist mehr ein standartisiertes 50/50-Match, bei dem ich zwischendurch dachte, es würde vll. Einen zentralen Aspekt geben, wie beispielsweise Ends Ellbogen, aber am Ende ist es dann doch so dass Drake dank der Überzahl seiner Schergen den Sieg davonträgt.

Dementsprechend macht es für End natürlich Sinn, bei Leviathan zu bleiben, um selbst von diesem Vorteil profitieren zu können. Von einem Schlagring nieder gemäht zu werden ist wohl in der Kategorie „Naja, was hast du denn erwartet?“ einzuordnen, von daher finde ich es jetzt auch nicht so schlimm, dass End nicht wütender ist.

Durchschnittliches Match, würde ich sagen.

 

Garrison muss handeln: Die Fähigkeit von Tim, jedem Charakter eine eigene „Stimme“ zu geben – und das nicht nur auf die wörtliche Rede bezogen, sondern auch auf die Beschreibungen in den Skits des jeweiligen Charakters – sowie die Balance zwischen „zu extrem und deshalb nicht ernst zu nehmend“ und „zu langweilig und deshalb nicht interessant“ zu finden dürfte, wenn ich gerade keinen absolut offensichtlichen Namen vergessen, im FW einmalig sein.

Ich muss gestehen, dass die Vorstellung von Rob und Sid, die statt einem Telefonbuch einfach eine Sammlung an verschiedenen Servietten haben, schon ganz amüsant ist. Generell gefallen mir Beermachine in dem Skit, diese GFCW-Trash-Anleihen sind spaßig und ein paar der Ausrufe der Champions sind wirklich unterhaltsam. Daumen hoch.

 

Berghain Ballers: Es passt natürlich super, dass die GFCW-Old School gar keinen Bock auf Taktik hat und einfach nur Leuten auf die Fresse hauen will. Sie erinnern mich so ein wenig an Fußball-Trainer, die nichts von Formationen oder Pressing-Mechanismen halten und an Dinge wie „Gras fressen“ oder „ein Zeichen setzen“ glauben. Mir gefällt das.

Das Skit als solches ist wirklich gut darin die Gegner noch einmal over zu bringen. Camden am Ende, aber vor allem auch Kriss Dalmi, der – absolut zurecht – als kompletter X-Faktor verkauft wird, der auf gar keinen Fall unterschätzt werden darf. So etwas hilft ungemein, und ich bin nach diesem Skit gespannter auf den Brawl als zuvor. Das ist ja das Ziel, also passt das.

 

Die Herolde des Alkoholes: Wirklich gutes Segment, ziemlich sicher das Beste in der Titelregentschaft von Sid & Rob. Es wird nochmal gut auf die Unterschiede in den Teams eingegangen, sie erklären warum sie gewinnen werden und „Tag Team Touristen“ ist auch ein schöner Begriff mit dem dieses etablierte Team die klare „Zweckgemeinschaft“ aus Rickson und Gaeta bezeichnet.

Beermachine haben sich insgesamt in den letzten Monaten – während des Turniers in ihrer Beobachterrolle und auch bei dieser Show – wirklich gut geschlagen und das sollte nicht unter den Tisch fallen. Genauso wie dieses Skit, das gut ist. Darauf ein Tyskie.

 

WORK HARD, PLAY HARD: Der Anfang mit der Toilette erinnert mich an ein Match, das der Fight Club vor nicht allzu langer Zeit hatte. Kann das sein oder bin ich da komplett falsch?

Das hier ist kein Match, das irgendeine Form von Spannung aufzuweisen hat, deshalb ist es besonders schön, dass das ungewöhnliche Setting konsequent ausgenutzt wird und unterhaltsame Bilder in meinen Kopf geworfen werden. Speziell Sven hat auch ein paar unterhaltsame Momente in diesem Match. Der Spot mit dem Gewicht-Drücken ist dazu ganz witzig, vor allem weil man sofort weiß auf was es hinausläuft.

Eine gute Länge für den Spot auf der Card und eine nette Prop-Show. Das Ende mit den Kommentatoren hätte allerdings nicht unbedingt sein müssen.

 

Der jahrelange Plan: Bei diesem Match kommen mir die Worte von Mario im Podcast in den Sinn, der über Drake und seine Bagage sagte, alles um sie herum sei minutiös durchgeplant und alles wäre auf 4D-Level-Schach miteinander verknüpft. Die Ansetzung dieses Matches sollte als Gegenbeweis eigentlich reichen.

Dazu kommt noch der Anfang des Matches, wo über den Lockerroom geredet wird in dem die Leute sind, die sich NOCH keinen eigenen verdient haben – wie Joe Jobber oder Parn. Die Chance ist immer noch da, Jungs, gebt bloß nicht auf!

Matches mit einer klaren Dynamik oder Story sind grundsätzlich immer besser als „MoveZ“, vor allem weil uns im FW der Aspekt fehlt die Moves tatsächlich zu sehen. Deshalb gefällt mir das hier auch besser als der Opener. Ellis Diehl rennt sofort los und will Vollgas geben, wird vom erfahrenen Wrestler abgekocht und letzten Endes ohne große Probleme besiegt. Zane Levy ist klar besser als Ellis Diehl, dieses Match zeigt mir warum, die Einstellung von Zane am Ende ist ganz interessant, das macht alles Sinn so wie es ist. Passt.

 

Kriss Dalmi, geiler Macker: Ich liebe es Dalmi zurück zu haben. Er ist in diesem Skit so gut, wenn er die Geschichten über ihn einfach abtut, aber speziell in dem Teil, in dem er Camden anzweifelt. Dieses seltsame Gefühl nie zu wissen, ob er alles und jeden von vorne bis hinten durchschaut oder komplett wirren Stuss redet kommt einfach bei ihm stark rüber, ohne jemals eine von beiden Möglichkeiten komplett ausschließen zu können. Camden ist in dem Skit dank der Dynamik mit Dalmi auch direkt interessanter.

Also, so insgesamt, feiert halt Kriss Dalmi, ihr Gurken.

Ich will damit das restliche Skit nicht schlechtreden, es ist halt das Äquivalent zum gleichen Segment des gegnerischen Teams. Es ist bloß ein Stück besser. Morbeus macht seine Rolle als „Moderator“ ganz gut, Carola stiftet Frieden und die Ultras sind auch da. Ihre Rolle ist halt eher die Rechtfertigung der Match-Stipulation als eine tatsächlich aktive Rolle in der Story neben „sie sind halt im gleichen Stable wie Morbeus“. Das ist nicht schlimm, aber interessant sind sie hier nun auch nicht.

Insgesamt ein Daumen hoch.

 

Das Vorspiel: „Drugs of Youth“ ist das beste FW-Theme aller Zeiten.

Die Idee, dass die Musik im Hintergrund zum Match mitläuft ist echt gut für dieses Setting, gab es bei einem Skit vor einigen Shows schon einmal. Das verstärkt mit dem gegebenen YouTube-Link noch einmal die Besonderheit dieses Duells. In meinem Kopf habe ich sofort ein anderes Bild, so ein Bisschen in Richtung Riptide Wrestling (das optisch ästhetischste Wrestling der späten 2010er-Jahre, einfach mal auf Youtube nach PAC vs Cara Noir von Riptide suchen).

So ein Match ist natürlich eine riesige Herausforderung, weil es immer heißt das völlige Chaos irgendwie stringent und sinnvoll aufeinander folgend darzustellen, ohne den Effekt zu verlieren, dass alles ein riesiges Durcheinander ist. Diesem Match gelingt das, finde ich, recht gut. Die „YOU ARE HARDCORE!“-Chants sind absolut großartig, und mir gefällt die Rolle der UUB in diesem Match als die „Goons“, die so ein wenig Wiesel-artig agieren, sehr gut.

Odin geht als Erstes, und es ist eine nette Sache, dass Dalmi den HARDCORE KING hier mit einem blöden School Boy statt mit der krassesten Aktion in der Geschichte des Dalmi‘ismus pinnt.

Es ist schon beachtenswert wie hier die bekloppte Grundsituation nie aus den Augen gelassen wird und es einige lockere Momente gibt. Trotzdem verliert das Match zu keinem Zeitpunkt das allumfassende Gefühl von Wichtig- und Ernsthaftigkeit.

Dann kommt ein Jimmy Maxxx-Witz, also kriegt dieses Match von mir ***** und kann ab jetzt nur noch besser werden. Ich werde den Gothminister niemals vergessen.

Dalmi so früh raus zu nehmen bricht mein Herz, ist allerdings selbstverständlich die richtige Entscheidung sollte er nach dem PPV nicht länger aktiv dabei sein.

Der Cantona-Schrei ist eine lustige Sache. Die immer wieder vorkommenden Bilder lockern das Match außerdem auch auf. Ein Finale zwischen Camden und NCT befürworte ich sehr, sind es doch hier die „neueren“ Charaktere diejenigen die am Ende über Sieg und Niederlage entscheiden, auch wenn dieses 50/50-Booking der UUB und der Old Guard ein wenig uninspiriert nach dem Motto „Your Turn, My Turn“ daher kommt um möglichst zum Finish zu kommen ohne jemandem groß zu schaden.

Zum Finish weiß ich noch nicht groß etwas zu sagen weil die Story ja ihr Ende erst im nächsten Level finden wird, deshalb gibt es hier dazu kein wirkliches Fazit. Als für sich stehendes Match war der Anfang cool, die Mitte ein wenig Wischiwaschi und „by the numbers“ mit ein paar witzigen Momenten und das Finish sehr funktional. Insgesamt trotzdem überdurchschnittlich, finde ich.

 

Sieben Jahre History: Das beste Segment der gesamten Fehde und mehr oder minder ein Beweis dafür, dass die Ansetzung in dem Moment „fertig“ war in der sie passiert ist. Das Match hätte direkt im Anschluss an das Festmachen dieser Paarung stattfinden können (oder vielleicht auch sollen – damit will ich nicht sagen, dass es bei WE hätte passieren müssen, sondern dass man es später hätte fix machen können, was natürlich aber auch blöd ist wenn seit Minimum 6 Monaten klar ist wo es hingeht).

Ich nehme, aufgrund des Endes, jetzt einfach mal an dass dieses Segment von LJ kommt, und große Props dafür diese sieben Jahre lange Story so komprimiert widerzugeben. Hat mir sehr gefallen.

 

Will Ospreay, bleibe mir fern: Scarecrow ist echt der Beweis, dass ich mit blöden Witzen aufhören muss, die laufen ja inzwischen komplett aus dem Ruder. Bei der Beschreibung während des Entrances musste ich mir dann doch denken „Ja, okay, das ist jetzt aber doch’n bisschen arg viel für ein paar Monate mit Drake chillen“, aber auch einfach so generell. Das ist nicht nur zu viel, das ist echt viel zu viel. Scarecrow ist doch jetzt viel mehr übertriebene Parodie von etwas als bei seinem Start – und schon da war er als Witz gedacht. Da ist ja wirklich ALLES hinein gestopft. Ernsthaft, Leute, macht mal die Show auf und lest seinen Entrance. The most edgy edgelord to have ever edged.

Ich weiß nicht. Ich weiß nicht was ich mit Scarecrow anfangen soll. Das ist alles wie eine Zusammenfassung von Leviathan insgesamt: Da sind Ideen, aber irgendwie zu viele, gefiltert werden die nicht, dann gibt es drei gleichzeitig, alles wirkt inkonstant und der Eindruck von besonders edgy Teenagern, die alle zwei Wochen ihre Meinung und Stimmung ändern drängt sich da auf.

Das war schon bei Scarecrow so, der zu Leviathan kam und alle außer Drake (der es natürlich besser wusste, weil er Drake ist) waren skeptisch ihm gegenüber. Dann kam The End dazu und das wurde gedroppt damit jetzt alle (inklusive Scarecrow, der doch Verständnis mit The End hätte zeigen können?) dem gegenüber skeptisch sein können. Das ist alles zu viel, zu schnell, zu konfus und vor allem teils widersprüchlich.

Die Tatsache, dass BattleMania bei der Planung von was auch immer als Nächstes passiert komplett vergessen wurde, passt da ins Bild.

Achja: „Birds of Decay”? Vogelscheuchen sind doch keine Vögel. Will Scarecrow sich und seinen Partner jetzt selbst erschrecken? WTF.

 

Der Naturbursche: Erinnert mich an einen wortgewandten und konsequenteren Gordon Schelo. Kann man selbstverständlich noch nicht viel zu sagen außer, dass es angenehm geschrieben und stilistisch mein Fall ist. Erinnert mich an die Debüt-Vignette von The End. Ich bin gespannt wie das Thema des Charakters aufs Wrestling umgemünzt wird.

 

Schiller-Way: Seine eigenen Erfolge klein zu reden und seine Niederlagen und Verfehlungen groß zu machen kann ich sehr gut nachvollziehen, von daher bin ich absolut #TeamTimo und hoffe, dass er in seiner Rolle noch den einen oder anderen Schritt nach oben machen kann. Schönes Selling des Rotari-Matches, Keek gibt ihm ein paar nette Worte mit und man geht noch einmal ein wenig auf das folgende Match ein. Ist nett, aber Bäume ausgerissen werden hier nicht.

 

Jacob Kwabena Memorial Match: Sehr gut dass dieses Match einen meiner „Most Hated Spots“ umgeht, eine persönliche Fehde die nicht damit anfängt sich direkt auf’s Maul zu hauen.

Ein schönes „World Title Epic“-Style-Match. Nichts was mir ewig im Kopf bleiben wird, aber ich habe mich auch nie gelangweilt. Für ein Match bei dem das Finish (für mich) zu keinem Zeitpunkt spannend war, hätte ich eventuell noch weniger Finisher Kick-Outs gemacht. Ja, es ist Title Nights, es ist World Title Match, und irgendwie ist das bei einer solchen Paarung nach dieser Vorgeschichte die einzige Möglichkeit es wirklich „groß“ wirken zu lassen, aber nötig wäre es nicht wirklich gewesen.

Post-Match ist aus den gleichen Gründen schön die ich schon beim ersten Keek-Skit angeführt habe. Schade, dass sein „großer Moment“ in der Midcard stattfinden musste.

 

Das Berghain-Dreieck: Thomas Camdens Rolle als Zünglein an der Waage wird noch einmal erwähnt, und Camden tut das was er so üblicherweise tut: Gar nichts. Oder zumindest kündigt er an, gar nichts zu tun, was noch unspektakulärer ist als einfach nichts zu tun. Es läuft also offensichtlich auf ein faires Singles Match Morbeus gegen Ricks hinaus, was mich glauben lässt dass es auf gar keinen Fall ein faires Singles Match Morbeus gegen Ricks geben wird. Die Frage ist an sich nur noch wer wen doch noch betrügt. WAS IST DIE WAHRHEIT?

 

Dr. Dick vs Cornelius: Ein Match das so passiert ist.

 

Dr. Dick: Wenn es jemanden gibt der Dr. Dick ernsthaft gut findet – oder, sind wir mal moderat, wenn es jemanden gibt der sagen würde das alles ist zumindest „ganz okay“ – dann schreibt er das bitte mal in diesen Feedback-Thread. Wirklich. Ernsthaft. Ich will auch niemanden verurteilen, ich will bloß mal wissen, ob es eine einzige Person gibt, die irgendetwas daraus zieht, sich diesen Kram durchzulesen. Ich mach’s für diese Feedback-Threads immer wieder, und es ich frage mich warum eigentlich. Meldet euch, Fans von Dr. Dick. Ich will nur reden.

 

The Beauty & The Beer: Ich habe kein Problem mit diesem Stil der „Zusammenfassung“ und mir gefällt der Ansatz der zusätzlichen Aggressivität von Gaeta gegen Sid und Rob. Die Sache mit den Cuts aufgrund der Bierflasche spielt da super rein. Ein typisches Titel-Match mit einigen interessanten Aspekten – hauptsächlich durch Gaeta – mit den insgesamt richtigen Siegern, auch wenn Beermachine deutlich näher daran gewesen sein dürften die Titel hier zu verteidigen als man sich das vorgestellt hätte. Sid und Rob haben für mich in letzter Zeit an Profil gewonnen, daran ändert auch der Titelverlust hier nichts.

 

Tag Team Main Events: Schöne Worte nach dem Titelgewinn. Ich hoffe wirklich dass ein echter Versuch gestartet wird die Titel in höhere Sphären zu heben und einige große Namen darum kämpfen zu sehen. Es bietet eine Menge Möglichkeiten für spannende Sachen.

 

DIE WAHRHEIT: Erstmal das Match. Thor und Carola sind als Kommentatoren eine gute Idee, das gefällt mir – nur leider eben komplett unleserlich. Ansonsten ist das bislang wohl das Match mit dem konsequentesten roten Faden und daher dahingehend auch Match Of The Night bis zu dem Punkt als die Turns losgehen.

Es stört mich weniger dass hier so viel geturnt wird, sondern dass DIE WAHRHEIT noch immer nicht klar ist. Der Aufhänger der Story bei TN war ja DIE WAHRHEIT aufzudecken. Wir wissen wer involviert ist, okay, aber was ist nun DIE WAHRHEIT? Warum ist Dynamite überhaupt in eine Verschwörung verstrickt? Er ist buchstäblich der Chef der Liga, er kann tun was immer er will, er braucht doch sowas nicht machen. Warum wurden jetzt ThorBomb so hart geknechtet wenn sie doch Teil von DIE WAHRHEIT sind? Und was ist jetzt eigentlich mit Morbeus? Bin ich zu doof oder ist das einfach verwirrend?

 

Mein lustiges Abenteuer, das Match um meine Karriere: Warum zur Hölle bringt man, wenn man ein Match um seine Karriere hat, vorher so Aussagen wie "naja, ich hatte schonmal so ein Match, habe ich verloren, aber ich wrestle ja immer noch"? Das ist saudumm? Dann setz' so eine Stipulation doch nicht an, ist ja anscheinend völlig bedeutungslos. "Durch ein Schlupfloch konnte ich wieder zurück kehren", Junge, ERWÄHNE ES DOCH EINFACH NICHT. Schon klar, Jannek besteht auf seine ganze Karriere, blablabla, aber dann findet er halt ein anderes Schlupfloch. Menschenskinder.

Cool, er ist also fröhlich, schreibt ein paar Mal "ICH" besonders groß (bitte sagt mir, dass das Self-Awareness ist?) und ansonsten gibt es halt Recap und Exposition. Zereo Killer redet so wie kein normaler Mensch reden würde. Er ist wie ein Roboter der menschliche Emotionen in groben Zügen versteht, aber sie nur in Extremen wiedergeben und schildern kann. Absurde Promo.

 

Main Event: Ich habe gesagt ich lese das ganze Match und feedbacke es, also mache ich das auch. Ich werde JEDEN EINZELNEN FALL reviewen, mit Live-Gedanken, während ich lese. Here we go.

Ich hätte es ehrlich gesagt ein bisschen lieber, wenn ZK nicht vor dem Match noch im Selfie-Mode unterwegs ist. Nett hingegen dass Meister/Hott noch in einem kurzen Nebensatz ein wenig over gebracht werden. Eine Kleinigkeit, aber ich finde so etwas gut.

ERSTER FALL/SINGLES MATCH: Ganz nett, dass am Anfang direkt ein schneller Fall kommt, auch wenn ich das Ganze wohl eher andersrum gemacht hätte (für mich hat Zereo Killer hier ja deutlich mehr zu verlieren als Jannek, deshalb würde ich grundsätzlich das Match so aufbauen dass Jannek die Oberhand hat und ZK sich herankämpfen muss, aber das ist Geschmackssache), so ist Zereo Killer halt schlauer als Jannek und von dessen Mind Games sind gegen den Killer total nutzlos.

ZWEITER FALL/OVER THE TOP ROPE CHALLENGE: Danach sieht Lionel dann auch noch wie der letzte Trottel aus und… ist das irgendwie einfach nur eine Version des Random Luck Matches, kann das sein? Ich vermisse Dean Welkey. Der Swagmaster soll sie alle flachlegen.

DRITTER FALL/HARDCORE MATCH: Naja, dann steht es eben schnell 2:0. Die Crowd-Reaktionen (lest euch einfach nur mal die ersten 2 Falls dieses Matches durch, geht ja schnell) finde ich ziemlich heftig für das, was hier (noch nicht) passiert ist.

Generell skippt dieses Match komplett jede Form von Pacing und die NXT-Shocked-Kick-Out-Face.jpg würdigen Aktionen gibt es schon nach 5 Minuten im Match. Alle rasten aus, alle sind total schockiert dass da ausgekickt wird, und das jetzt schon. Ich befürchte hart, dass wir hier ein Match kriegen das über die gesamte Dauer nur ein Tempo kennt und in bester Tradition von Shawn Michaels/Triple H-Wrestling steht, also der Sorte, die mir nicht gefällt.

Hinzu kommt… okay, ich glaube nicht, dass ich das wirklich schreibe, aber… dieses Match kommt mir zu kurz vor. Ich habe mich drauf eingestellt dass es 60 Minuten geht. Aber es gibt teilweise einfach nur einen Move und dann sind irgendwie 2 Minuten rum.

Wir sind erst im dritten Fall, und meine Angst ist schon jetzt dass diese komplette Stipulation einfach nur eine Sammlung von Spots ist, für die man verschiedene Set Pieces braucht (Käfig, Leiter, Zelle, ein Schaf). Dann hat man sich alle Spots überlegt die einem einfallen, und pinnt sich gegenseitig so oft dass man alle "cool MoveZ" in allen Stipulationen machen kann, ohne dass es eine zusammenhängende Story darüber hinaus gibt, und diese Ansammlung von Spots ohne Transitions oder ähnliches gehen dann halt 60 Minuten, egal ob das passt oder nicht.

"Mehr ist Mehr" als artistisches Statement. Mir graut es.

Hoffen wir ich werde eines Besseren belehrt.

Wir sind jetzt also bei acht Minuten, und langsam sehen wir in Janneks Augen Verzweiflung. Ganz ehrlich, er kommt bislang wie 'ne ziemliche Wurst weg. Immerhin pinnt er Zereo Killer dann mit einer Thumbtack-Socke (?) und kann so auf 2:1 verkürzen. Wir sind bei knapp elf Minuten und Zereo Killer blutet nun "wie ein verdammtes Schlachtschwein".

VIERTER FALL/STEEL CAGE MATCH (ESCAPE RULES ONLY): Als Nächstes ist Lionel Jannek dann zu dumm um zu lesen. Cool. Wir sind jetzt auch schon bei 14 Minuten, es hat also drei Minuten gedauert den Käfig runter zu lassen. Wenn nun die nächste Stipulation Hell in a Cell wäre, und ein Käfig drei Minuten hoch- oder runterfahren muss, dann wären das allein schon 6 Minuten. Das sind so die nutzlosen Stats die bei NFL-Spielen einfach spontan erfunden und wichtig geredet werden, oder?

Es gibt ein paar Moves von Beiden (unter anderem einen Deadlift German Suplex, einen der objektiv coolsten Moves überhaupt) in diesem Match (Cage Matches mit Escape Rules sind einige der objektiv uncoolsten Matches überhaupt) bevor es dann rund um die 20 Minuten Marke einen Superplex vom Käfigrand gibt. Der ist so heftig, dass Jannek durch den Ringboden kracht und somit quasi dem Käfig entkommt. Zwischen dem Superplex und der Erkenntnis, dass Jannek den Ring verlassen hat, liegen knapp 3 Minuten, weil der Referee in dieser gesamten Zeit damit beschäftigt ist, nach Zereo Killer zu sehen.

FÜNFTER FALL/FIRST BLOOD MATCH: Zereo Killer blutet schon, also gewinnt Jannek. Clevere Idee, guter Fall für den Heel, gefällt mir.

SECHSTER FALL/FALLS COUNT ANYWHERE HELL IN A CELL MATCH: Wir sind bei knapp 24 Minuten als es mit dieser Stipulation losgeht. Der Steel Cage wird gemeinsam mit dem Hell in a Cell-Cage gesenkt (Logistik und so) und es wird behauptet das habe es im Wrestling noch nie gegeben, wogegen sich der nervtötende Klugscheißer in mir natürlich sträubt, weil da ganz offensichtlich jemand das Kennel From Hell Match nicht kennt. Damals haben eine Menge Hunde alles vollgeschissen. Mal sehen ob das hier auch passiert.

Dann werden komplexe Konstruktionen aufgebaut, mitsamt Tischen von Leitern gesprungen, ein Schlagring kommt auch zum Vorschein und dann rettet eine Leiter Zereo Killer vor einem Pinfall. Das ist wirklich so passiert. Schließlich gibt es eine Aktion bei der ich Probleme habe mir das reell physisch irgendwie vorzustellen (was, glaube ich, an meiner Dummheit liegt, es wird extra nochmal im Match erklärt, ich raff's bloß nicht) vom Käfigrand aus dem Ring durch drei Tische und irgendwie landet Zereo Killer auf Jannek und gewinnt diesen Fall. Warum beide an dieser Stelle nicht tot sind ist schwer zu beantworten. Wir sind bei 35 Minuten, es steht 3:3.

SIEBTER FALL/FALLS COUNT ANYWHERE MATCH: Es gibt jetzt so eine Roman Reigns-mäßige Mid-Match-Promo von Jannek. Ist irgendwie komisch. LJ schmeißt Zereo Killer vom Titantron runter (!!!) und pinnt ihn zur 4:3 Führung. Es ist ist immer noch keiner tot. 40 Minuten rum.

ACHTER FALL/OPPONENTS FINISHER ONLY MATCH: Die Promo von Jannek geht immer noch weiter. Dann zeigt er den Finisher von Zereo Killer und gewinnt. Es steht 5:3, 42 Minuten sind vorbei.

NEUNTER FALL/TABLES MATCH: Noch so eine Stipulation die noch nie ein gutes Match hervor gebracht hat. Der Stimmungswechsel von Pete und Sven ist auch recht extrem, zwischen "Zereo Killer hat absolut keine Chance" und "Ja, der Killer macht ihn total platt!" gibt es quasi nichts, ein komplettes Wechseln zwischen Extremen und ohne jede Zwischentöne. Generell ist natürlich alles was sie sagen eine Form von Superlativen, aber damit kann ich im Main Event von Title Nights leben.

Zereo Killer bettelt die Fans bei 45 Minuten jetzt an doch mal ordentlich Rabatz zu machen (nachdem sie passenderweise zum ersten Mal ruhig sind, es ist fast so als WÄRE DAS NUR SO DAMIT ES GENAU DIESEN SPOT GEBEN KANN), alle sollen es einfach genauso machen wie er und… ist das hier guilt tripping?

Immerhin kämpft Zereo Killer hier so krass, dass Sven einfach ZUGEBEN MUSS, dass er (trotz seines bekannten Jannek-Fantums) jetzt auch dafür ist, dass Zereos Karriere weiter geht. Es gibt einen Move, dann packt Jannek einen Tisch aus auf dem auch noch Stacheldraht ist (die Vorstellung, wie einer von Beiden vor der Show fluchend in seiner Kabine sitzt und einen Tisch mit Barbed Wire umwickelt während es ihm in die Finger schneidet, ist sehr lustig) und jetzt sind es nur noch 10 Minuten.

Dann zeigt Jannek seinen Finisher. Für einige Minuten passiert daraufhin nichts und es werden Highlights auf dem Titantron gezeigt. Jetzt sind es nur noch 5 Minuten.

Das ist wirklich so passiert.

Was ist das denn für ein Pacing?

Jannek hat das Match dann gewonnen, will Zereo aber noch einmal durch diesen Freak-Tisch ballern, verpatzt es und wird vom zweiten Seil durch selbigen Tisch geballert. Noch zweieinhalb Minuten, es steht 5:4 für Lionel Jannek.

ZEHNTER FALL/LAST MAN STANDING MATCH: Zereo Killer kommt danach auf die Beine, Lionel Jannek nicht. Das Match endet 5:5. Sudden Death.

LETZTER FALL/SINGLES MATCH – SPECIAL REFEREE DON SHEEN: Don Sheen kommt also dazu… okay? Das hat mit Sicherheit irgendeine Bedeutung mit emotionaler Tragweite, ich kann es nur nicht fassen, weil mir die Vergangenheit von Don Sheen nicht bekannt ist. Man könnte allerdings doch davon sprechen, dass – nach zehn solchen Falls – ein Singles Match als "Höhepunkt" dieser ganzen Garbage Wrestling Ballerei irgendwie rückwärts gebookt ist.

Erneut kann Jannek die Regeln eines Matches nicht und will ein Eisenrohr in einem Singles Match einsetzen, was Zereo Killer die Chance gibt einen Canadian Destroyer in das Loch in der Ringmitte zu ballern und Jannek zu besiegen.

FAZIT: Das Match hat sich nicht angefühlt wie 60 Minuten. Es ist gar nicht sooooo viel passiert, weil man sich jede Form von tatsächlicher Story mehr oder minder gespart hat um einfach "krasse Spots" zu machen, teils so krass, dass es wirklich nicht realistisch ist, dass man danach noch IRGENDWIE weiter kämpfen kann, schon gar nicht für eine halbe Stunde oder ähnliches. Es ist eine Stunt-Show, eine Skizze mit ein paar Ideen für heftige Spots, die man nicht fertig gemacht zu haben scheint. Die Augen waren größer als der Magen bei dieser Ansetzung.

Das alles ist halt immer nur Setup für den nächsten Moment für die "TOP 10 OMG MOMENTS OF 2021"-Liste. Am Ehesten fasst es das vielleicht sogar noch zusammen: Es gibt ein paar besondere Momente (die auch nicht so besonders sind wie sie es wären, wenn ZK solche Spots nicht schon seit 10 Jahren bringen würde) und kein Drumherum. Dieses Match lügt einen nicht an, was es sein will. Das hier ist keine Story, kein Gesamtkonstrukt, sondern eine lose Ansammlung von großen "emotionalen" Momenten, für die man nicht bereit war den nötigen Aufbau zu betreiben. Aber das hier ist FW, und wenn ich schreibe, dass die Leute komplett ausrasten, dann rasten die Leute komplett aus, auch beim achten Fall in vierzig Minuten.

Es ist im Prinzip genau das, was man erwarten konnte. Ob das gut oder schlecht ist, könnt ihr für euch selbst entscheiden.

 

Post-Match:

 

"Der Atem bei den Kommentatoren stockt, sie sind mucksmäuschenstill, genauso wie die Fans, denn das Logo von Zereo Killer ist zu sehen. Wir alle kennen und lieben dieses Logo, auch wenn viele sagen, dass das Logo längst bearbeitet gehört."

 

So startet der Main Event. Ich habe das nicht in die Bewertung von diesem mit hineingezogen, weil ich das als Symbolsatz für das Post-Match nehmen wollte.

Ich – für mich ganz persönlich – bin fertig mit dem Charakter Zereo Killer. Und dieser Satz fasst gut zusammen warum.

Wir alle kennen und lieben Zereo Killer doch, auch wenn viele sagen, dass seine Standardformel mal bearbeitet gehört.

Wir bewerten den ganzen Kram doch inzwischen auf seiner eigenen Kurve. "Für ein Zereo Killer-Segment ist das so und so", irgendwie in die Richtung. Der Moment, in dem der Charakter von Zereo Killer zu einem Tribute-Act für sich selbst geworden ist, ist schon längst vorbei. Dieses Post-Match würde dabei rauskommen wenn ich jemandem die Aufgabe gebe eine Parodie auf ein Zereo Killer Post-Match zu schreiben.

Die komplette Halle geht komplett Apeshit weil da irgendwer irgendwas macht der was mit Zereo Killer zu tun hat. Alles, was irgendwie mit Zereo Killer zu tun hat, ist automatisch das Wichtigste im ganzen Universum. Es gibt Zereo CooL, den bösen Zereo Killer. Es gibt The Godlike, den Bruder von Zereo Killer. Es gibt Lara, die Tochter von Zereo Killer (die nichtmal einen eigenen Song bekommt, sondern den Gleichen wie Zereo Killer, nur geremixt). Es gibt Luke, den Sohn von Zereo Killer (dessen ganzer Punkt zu sein scheint, dass Zereo Killer kein guter Vater war, aber trotzdem ist er der Böse). Es gibt Summer Nights, die Ex von Zereo Killer. Es gibt Leighton Dingsda, die weltbekannte superschöne Schauspielerin, mit der Zereo Killer zusammen ist. Es gibt Amy Lee, die Sängerin der weltbekannten Band die sein Theme spielt und mit der er natürlich Best Buddies ist und mit der er locker auf Tour gehen könnte (sagt er ja so ungefähr in seinem Pre-Match-Interview, auch wenn sie sich ja auch irgendwie Mühe macht gegen ihn zu turnen?). Diese Charaktere haben allesamt keine eigenen Ziele, eigenen Werte oder eigene Interessen. Alles, was sie tun, hat mit Zereo Killer, und ausschließlich mit Zereo Killer zu tun. Zereo Killer. Zereo Killer. Zereo Killer.

Ich finde diesen Charakter nicht sympathisch. Diesen Typen in seinen 40ern, der sich anmalt und "YOU STILL GOT IT!" schreien lässt und von seiner Army redet, ist für mich kein Charakter mit irgendeiner sympathischen Note. Das ist persönlich, das verstehe ich. Aber das hier ist ja auch mein Feedback, und ich könnte hier jetzt drunter klatschen "Ja, das ist halt typischer Zereo Killer, oh man :D", aber ich finde den typischen Zereo Killer langweilig und in diesem Fall aktiv schädlich für das was zuvor passiert ist.

Die große Frage vor einem solchen Match ist ja: Muss Zereo Killer seine Karriere beenden? Diese Frage wird gestellt (Lionel Jannek ist auch noch so irgendwie dabei, man kann halt nicht gegen sich selbst wrestlen). Ja oder Nein?

Am Ende des Abends ist die Antwort "Vielleicht". Warum habe ich dann das Match gerade gelesen?

Stellt euch mal vor, ihr guckt im realen Wrestling SECHZIG MINUTEN MATCH, nur damit das Resultat von diesem MAIN EVENT der GRÖSSTEN SHOW DES JAHRES nicht einmal für FÜNF MINUTEN wichtig ist.

Warum habe ich mir das gerade alles durchgelesen? Wozu? Es war komplett sinnlos. Das Match ist völlig egal. Es ist komplett egal, dass Zereo Killer gewonnen hat. Mir werden ANDERTHALB SEITEN Show kredenzt, von der man weiß, dass KEINER Bock hat sie zu lesen, aber macht's trotzdem (siehe meinen Symbolsatz zu Beginn), um dann die Leute, die es tatsächlich lesen damit abzustrafen zu sagen "Ja, also Zereo Killer hat jetzt gewonnen, aber ist egal, Karriere ist wohl doch vorbei, lol, du Trottel".

Damit die nächste Story im eigenen Universum statt finden soll, mit Charakteren für die ich mich nur interessieren soll weil sie mit Zereo Killer zu tun haben. Vor zwei Shows noch hat Lionel Jannek gesagt er wünschte er hätte Lara sterben lassen. Jetzt hilft sie ihm quasi bei seinem Ziel, wenn man so will.

Und das natürlich unter MONSTRÖSEN Reaktionen. Kommen wir an der Stelle noch einmal zu meinem Symbolsatz zurück: Wir tun einfach alle so. Das hier ist FW. Die Welt ist wie sie uns passt. Wenn ich hingehe und hinschreibe, dass die gesamte Halle vor Aufregung ohnmächtig wird, weil der langweiligste Mensch der Welt in die Halle kommt, dann ist das so.

Wenn Zereo Killer zu den krassesten Reaktionen ever in die Halle kommt, dann ist das so, obwohl ja viele sagen, dass er vielleicht mal was anders machen sollte.

Da ist doch schon der Widerspruch in sich: Wie können denn alle X lieben, wenn viele sagen man sollte X mal überarbeiten?

Ich habe aus den Feedbacks der letzten Zeit nicht den Eindruck gewonnen, dass alle bedingungslos lieben was Zereo Killer tut. Das wird offenkundig sowohl wahr genommen als auch ignoriert. Ich habe kein Interesse an der neuesten Fehde im Zereo Killer-Universum, die sich um Zereo Killer, die Tochter von Zereo Killer, den Sohn von Zereo Killer und die Ex von Zereo Killer dreht.

Das war alles in 2012 und 2013 irgendwie charmant, die ganzen bekloppten Matches und die übertriebenen Soap Opera-Aspekte. Das will ich nicht verneinen.

Es ist nicht mehr charmant. Es lässt mich mit den Augen rollen.

Nix mit "YOU STILL GOT IT!". Wirklich nicht.

Es muss immer noch größer werden, es muss immer noch mehr sein – mehr von allem. Es ist Maximalismus in der Endstufe. Jede Sekunde muss ein epischer Kampf ums Überleben sein, größer und heftiger und brutaler und spektakulärer als der Letzte. Das Ende der bislang krassesten Story ist immer nur der Anfang einer noch krasseren Story, und wenn die GFCW gerade keine passenden Gegner dafür hergibt, weil alle sich dafür anbietenden Parteien schon besiegt wurden, dann erfindet man eben einfach neue Gegner bis der Nächste bereit dafür ist im Dumbfuck Dipshit Gimmick Stipulation Match des Todes von Zereo Killer besiegt zu werden. Selbst nach diesem Match reicht der "emotionale Tiefschlag" (der dieser Turn ja sein soll) nicht aus, die Bösewichte müssen erst noch ihre komplexe Leiter-Stuhl-Konstruktion aufbauen und einen maskierten Angriff im Dunkeln vollführen der Amy Lee verschwinden lässt. Es ist einfach nie genug.

Zereo Killer ist Superman. Zereo Killer ist Hulk Hogan. Zereo Killer ist Bayern München. Zereo Killer ist die New England Patriots. "You have become the New York Yankees." Sucht's euch aus.

Das ist alles nur meine persönliche Meinung und wenn ihr daran Spaß habt, dann ist das gut und man sollte genauso weiter machen. Nicht jeder kann alles mögen. Vielleicht muss man bei so etwas auch einfach mal klarer sein und die Kunst des "diplomatischen Feedbacks" zeitweise ruhen lassen. Mir gefällt das alles nicht.

 

FAZIT: Die Show als solche fühlt sich "disjointed" an. Ich habe keinen passenden Begriff in der deutschen Sprache, der genau das beschreibt was ich damit meine, aber ich hoffe, man versteht, was ich meine. Wir, als Kollektiv (ich schließe mich da bewusst mit ein), haben irgendwie die Kohärenz verloren. Vieles ist wirr, ohne echtes Ziel, geht zu langsam oder zu schnell voran (gerne auch beides abwechselnd), und es ist nicht so, dass alles komplett schlecht ist. Keinesfalls. Aber es ist auch nicht wirklich vieles gut. Mir geht bei vielem einfach durch den Kopf "das können wir doch eigentlich besser". Es fühlt sich an manchen Stellen so an (und damit sage ich nicht, dass es so ist, das kann ja auch völlig falsch rüberkommen) als würde vieles nicht zu Ende gedacht oder überhaupt über Sachen nachgedacht. Es bleibt in den Kinderschuhen stecken bis es dann plötzlich irgendwann schnell fertig gemacht werden muss. Kommunikation und Organisation sind da zwei Probleme die ich akut vermuten würde, bei mir zumindest ließ beides in letzter Zeit zu wünschen übrig.

Wir haben auf dem Papier ein wirklich gutes Roster, eines der besseren Roster die ich in all' meinen FW-Jahren hatte, und ich bin der festen Überzeugung, dass wir richtig gute Shows auf die Beine stellen können, mit interessanten Stories, spannenden Charakteren, neuen Paarungen, alten Rivalitäten mit neuen Twists und dabei auch allesamt Spaß haben können. Vielleicht müssen wir dafür bloß "hinter den Kulissen" ein wenig mehr tun als wir das bis jetzt getan haben. Das – da bin ich mir sicher – wäre für uns alle unglaublich vorteilhaft.