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Die Gründung der Jundul Aqsa und die Ermordung von Shaykh Abu Abdul Aziz al Qatari

 

Je mehr Jabhat al Nusrah an Beliebtheit gewann und je mehr Erfolge sie während der syrischen Revolution erlangte, umso mehr haben andere Parteien, der Staat Qatar und einige Kämpfer-Gruppen versucht, diesen Kurs zu unter ihre Kontrolle zu bringen oder zumindest irgendwie zu beeinflussen.

 

Shaykh Hamed al Ali aus Kuwait kam nach Syrien und traf sich mit den oberen Führern der Jabhat al Nusra und versuchte somit, für Qatar einen Halt innerhalb der Jabhat al Nusrah zu bilden. Shaykh Hamed ist ein wohlhabender Mann und hat sehr gute Verbindungen zu den Gelehrten der Golfregion, deren Bittgebete bzw. Segen von jeder islamischen Gruppe in Syrien als wertvoll empfunden werden. Während dieser Phase beobachtete Abu Bakr al Baghdadi Jabhat al Nusrah vorsichtig und fürchtete, sie an die Qatarer zu verlieren.

 

Nach der Eroberung der Flugbasis Taftanaz im Januar 2013 hat Baghdadi Abu Ali al Anbari und den offiziellen Sprecher der ISIS, al Adnani (Taha Hammam), nach Syrien geschickt. Ihre Mission es, die zweitrangigen Führer der Jabhat al Nusrah zu kontaktieren und sie dazu zu überreden, den Treueeid an Baghdadi zu leisten. Die Gesandten von Baghdadi haben den Unterstützern der ISIS innerhalb der Jabhat al Nusrah mitgeteilt, dass sich ihr (d.h. Baghdadis) Staat nach Syrien ausweiten würde und haben ihnen darüber hinaus versprochen, dass sie hohe Stellungen bekommen würden. Sie haben außerdem betont, dass es notwendig sei, Jabhat al Nusrah aus dem Weg zu räumen.

 

Der Führer der Jabhat al Nusrah, Abu Muhammad al Jawlani, wusste über die Intrigen Baghdadis und al Anbaris bescheid. Nach einem Treffen mit Abu Abdul Aziz (Muhammad Yusuf al Athamna) haben beide beschlossen, eine neue Front mit dem Namen "Saraya al Aqsa" zu bilden, welche später zu "Jundul Aqsa" umbenannt wurde. Shaykh Jawlani und Shaykh Abu Abdul Aziz wollten beide sowohl syrische als auch ausländische Kämpfer in der Jundul Aqsa haben. Falls Baghdadi die Ausweitung seines Staates nach Syrien verkünden sollte und Shaykh Ayman az Zawahiri daraufhin die Jabhat al Nusrah anullieren sollte, wollten sich Jawlani und Abu Abdul Aziz der Jundul Aqsa anschließen.

 

Nachdem Baghdadi den "Islamischen Staat Irak Sham" verkündet hatte, haben sich zahlreiche Nusrah-Mitglieder ihm angeschlossen. Doch trotz all dem hatte Jawlani noch treue Gruppen in Syrien und die Jundul Aqsa war immer noch beständig. Die ISIS betrachtete Jundul Aqsa als eine bloßen Feind und war der Meinung, dass Abu Abdul Aziz al Qatari vernichtet werden müsse.

 

Nachdem die Gefechte zwischen der ISIS und den anderen Gruppen im Januar 2014 angefangen hatten, hat ISIS es geschafft, Abu Abdul Aziz al Qatari zu ermorden und eine große Anzahl ihrer Mitglieder in die Jundul Aqsa einzuschleusen.

 

Allen Berechnungen zufolge starb al Qatari, nachdem er einen Brief an die Mitglieder der FSA (Freie Syrische Armee) unter der Führung von Jamal Ma'ruf übergeben hatte. Den Brief hatte er ein paar Männern der Familie Nassuh in dem Dorf namens al Bara gegeben. Später, am 03.01.2014, wollte al Qatari sich mit al Anbari in Rif al Muhandisin im westlichen Aleppo treffen und versuchen, den (internen) Kämpfen (zwischen der ISIS und den anderen Gruppen) ein Ende zu setzen.

 

Was Abdul Aziz al Qatari nicht wusste, war, dass die Männer der FSA in dem Dorf al Bara (denen er seinen Brief gegeben hatte) in Wirklichkeit heimliche Undercover-ISIS-Mitglieder waren. Nachdem er sich mit ihnen getroffen hatte, verschwand al Qatari auf einmal. Und genau diese Männer flüchteten später nach Raqqa und einer von ihnen, Ghazi al Haj, wurde im Nachhinein zum militärischen Führer der ISIS.

 

6 Wochen nachdem Jamal Ma'ruf am 20.120.2014 den Berg Zawiyah (Jabalu Zawiya) verloren hatte, veröffentlichte die ISIS ein Vide mit dem Titel "Das Innere der Freien Syrischen Armee Teil 1". In dem Video wirft ein ehemaliger FSA-Kämpfer Jamal Ma'ruf vor, dass er ein Diktator sei und keinen Anstand habe (Jabalu Zawiya war eine Versorgungsroute in der Nähe des ISIS-Territoriums). Am Ende des Videos wird versprochen, dass im zweiten Teil die Identität des Mörders von al Qatari bekannt gegeben werden wird.

 

In der Zeit zwischen der Veröffentlichung des ersten Teils und der Veröffentlichung des zweiten Teils kontaktierte Ghazi al Haj Jamal Ma'ruf und versuchte ihn dazu zu überreden, sich der ISIS anzuschließen und versprach ihm, dass man ihn zum Gouverneur von Idlib machen würde und dass sie dann gemeinsam die Region von der Jabhat al Nusrah bereinigen könnten. Sollte Jamal Ma'ruf jedoch ablehnen, so würde die ISIS die Behauptung verbreiten, dass Jamal Ma'ruf für den Tod von al Qatari verantwortlich sei.

 

Trotz allem hat Jamal Ma'ruf das Angebot der ISIS abgelehnt und nach der Veröffentlichung des zweiten Videos wurde Jamal Ma'ruf direkt damit beschuldigt, al Qatari getötet zu haben. In dem Video erklärt Ahmad Mustafa Nassuh, ein ehemaliger FSA-Kämpfer, der sich später der ISIS angeschlossen hatte, wie al Qatari von der Bildfläche verschwand und später tot in einem Brunnen gefunden wurde.

 

Fortsetzung folgt in shaa Allah...

 

Verfasst von:Abdurrahman Harkoush @Abduhark (Twitter)

Übersetzt von: @sawtull_haq (Twitter)

Originaltext: http://justpaste.it/n4xv